Frommer GehlehrterJohann Christoph Adelmann
Fürstpropst Johann Christoph Adelmann von Adelmannsfelden (1640–1687) war Geistlicher und Naturwissenschaftler zugleich. Seiner Devise „Fromm und tapfer“ blieb er stets treu.
Als Bauherr verdankt die Stadt ihm eines ihrer drei Wahrzeichen: die Wallfahrtskirche auf dem Schönenberg. Sie gilt als erster großer Kirchenbau Schwabens nach dem Dreißigjährigen Krieg. Hier wurde der Fürstpropst bestattet. Hinter dem Altar der Gnadenkapelle befindet sich bis heute seine prächtige Grabplatte aus dem Hüttenwerk Wasseralfingen.
Johann Christoph galt als besonders fromm. Aus diesem Grund ließ er sich an der Stelle, wo sich heute der sogenannte Klausenturm befindet, eine kleine Kapelle errichten. Hier hatte er die Möglichkeit, sich vom strengen Hofzeremoniell zurückzuziehen und sich ganz dem Gebet und der Meditation zu widmen. Da dies häufig bis tief in die Nacht dauerte, gab es neben dem Andachtsraum auch eine Möglichkeit zur Übernachtung. Hier soll der Fürstpropst nach eigener Aussage „recht vergnügt“ geschlafen haben.
Durch seine umfassende Bildung, die er bei den Jesuiten in Dillingen erworben hatte, besaß Johann Christoph ein besonderes Interesse an Naturwissenschaften. Vor allem Mathematik und Astronomie faszinierten ihn. Aus diesem Grund gab er bei Werkstätten in Augsburg zahlreiche wissenschaftliche Messinstrumente und Beobachtungsgeräte in Auftrag, die sich zum Teil bis heute erhalten haben. Daneben verfügte er über eine umfangreiche Bibliothek, die einen Bestand von nahezu 6.000 Büchern hatte.